Lifestyle

Der Einstieg in eine kooperative Regionalentwicklung

Gesundes Essen aus der Region


(Quelle: Roland Kreisel)
GDN - Immer mehr Menschen haben den Wunsch saubere und gesunde Nahrungsmittel zu konsumieren, die zudem aus nachhaltiger Produktion und artgerechter Tierhaltung stammen. Doch die Lebensmittel sollen aber auch günstig sein.
Abhilfe schafft hier der Discountladen, denn fast jeder Discounter hat schon das Prädikat “Bio“ in seinen Angeboten. Immer mehr Menschen greifen zu diesen Discount-Bioprodukten, steht doch das Prädikat “Bio“ zum einen für biologischen Anbau, nachhaltige Produktion und höhere Produktqualität. Zum anderen sind damit aber auch einige Probleme verbunden, die der Konsument schwer oder gar nicht durchschauen kann, hierzu zählt vor allem der Etikettenschwindel. Es stellt sich also die berechtigte Frage, wie man aus den vielfältigen sogenannten Bioprodukten die wirklich echten Bioprodukte herausfiltern kann.
Eine wirkliche Alternative zu den Discounterprodukten sind Nahrungsmittel aus einer Region, die in und für die jeweilige Gegend produziert werden und anschließend auch regional zum Verkauf angeboten werden. Kurz gesagt regionale Lebensmittel, aus und für die jeweilige Region, denn nur so kann sich der Konsument wirklich sicher sein, und vor allem nachvollziehen woher seine Nahrungsmittel stammen, aber auch wie und von wem sie produziert worden sind. So gibt es in den letzten Jahren in ganz Österreich immer mehr Gemeinschaftsaktivitäten und Projekte, die das Ziel haben, ihre Region mit regionalen Lebensmitteln zu versorgen.
Die Absicht solcher Konzepte ist es, möglichst alle Betriebe und gewissermaßen alle Bewohner einer ganzen Region, in eine kooperative Regionalentwicklung einzubinden und geschlossene regionale Kreisläufe zu installieren. Eine der Vorzeigeregion ist sicherlich Kirchbach in der Steiermark, denn dort ist die "Geburtsstätte" der Initiative “Gemeinnützige Nahversorgung", ein Netzwerk für Menschen die Kooperation und Gemeinschaft suchen. Nach dem Motto “Kooperation statt Konkurrenz“ unterstützen sich dort die Mitglieder gegenseitig beim Aufbau regionaler Nahversorgungs-Gemeinschaften.
In Kirchbach startet zurzeit auch eine groß angelegte Initiative, die das Ziel hat alle Betriebe und alle Bewohner der ganzen umliegenden Gegend in eine solche kooperative Regionalentwicklung einzubinden. Diese von der Marktgemeinde Kirchbach getragene Initiative wird von der Universität-Graz in Form einer Lehrveranstaltung begleitet.

In Kürze wird es für die Bewohner von Kirchbach und Umgebung einen Fragebogen geben, der die Möglichkeit zur direkten Bürgerbeteiligung schafft, zudem sind dementsprechende Vorträge und Diskussionsrunden geplant.
Den Betrieben und der Bevölkerung von Kirchbach wird damit die Gelegenheit gegeben, die Impulse der kooperativen Regionalentwicklung aktiv zu nutzen, indem sie sich an diesen Veranstaltungen beteiligen können und auch selbst die Initiative ergreifen können.

Solche und ähnliche Projekte sind die Folge einer grundlegenden Gesinnungsänderung, die bei immer mehr Menschen, nicht nur in Österreich, zu bemerken ist.
Neben diesen Konzeptionen gibt es aber auch immer mehr gleichartige Projekte, wie zum Beispiel die Einführung von Regionalwährungen und die überregionale Vernetzung regionaler Tauschkreise. Möglicherweise sind solche Projekte die Lösung für die Probleme, die uns die anonyme Globalisierung gebracht hat, denn die Kraft liegt anscheinend in der Region und den persönlichen zwischenmenschlichen Beziehungen der Bewohner einer Region.
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